Der folgende Artikel über Marian ist der einzige bisher gefundene Artikel innerhalb des RS. Die Zeitschrift BLOOD erscheint jedoch jedes Jahr einmal.
Folge 3: Marian der Herzensbrecher
Marian von Felsensturz, mit Beinamen Draculas Sohn, ist einer der weltweit bekanntesten Vampire dieser Zeit.
Seine Berühmtheit hat er allerdings nicht seinen Fähigkeiten oder Taten zuzuschreiben, sondern allein seiner Herkunft. Denn nach Arturs freiwilligem Scheiden aus dieser Welt ist Marian der einzige nennenswerter Adoptivsohn Draculas. Als dieser genießt er, wie viele meinen, unverdienten Ruhm und Respekt. Vor allem andere hoch angesehene Vampire haben daher kein gutes Wort für Marian übrig. „Draculas Handlanger“ ist noch die netteste Antwort, die wir auf die Frage „Was können sie uns über Marian von Felsensturz sagen?“ erhielten. Bela, der ungarische Gott meinte „Ohne Dracula wäre Marian ein Niemand und vermutlich schon gar nicht mehr unter uns…“. Ein anderer, der wie viele hier nicht namentlich erwähnt werden will, nicht aus Angst vor Marians, wohl aber vor Draculas Rache, antwortete auf unsere Frage: „Dieser Junge ist wie eine anständige Frau: hübsch anzusehen, aber nichts im Kopf.“ Viele waren der Meinung Marians einziges Kapital wäre sein Aussehen. Es macht ihn zu einem „Weiberhelden“, der sich jede Nacht in eine andere mit ins Bett nehmen kann. Das brachte uns dazu auch die weiblichen Vampire über Marian zu befragen. „Gut aussehend“, „charmant“ und „verführerisch“ waren die Attribute die fast jede befragte Vampirin benutzte. Aber auch hier gibt es welche, die ansonsten kein gutes Wort für den „Traummann“ übrig haben. Er ist als „Herzensbrecher“ verschrien, dem keine gut genug ist, weshalb er jede fallen lässt, sobald sie ihm keinen Spaß mehr macht. Charlotte of Carlisle meinte zu diesen Vorwürfen: „Marian als Herzensbrecher zu bezeichnen, stellt ihn in einem völlig falschen Licht dar. Es erweckt den Anschein, als würde er Frauen die Ewige Liebe schwören und sie wenig später fallen lassen. Marian aber verspricht nichts, was er nicht hält. Die Frauen lieben und begehren ihn. Sie werden von seinem Charme und seinem Aussehen angezogen und wollen ihn ihr Eigentum nennen. Zudem ist er im Bett besser als Dracula und sie wissen ja, was man ihm, nicht ohne Grund, nachsagt… Marian hat nie öffentlich eine Frau seine Gefährtin, seine zukünftige Ehefrau oder auch nur seine Geliebte genannt. Er ging noch nie auf eine der zahlreichen Feiern, die er beiwohnte, in Begleitung einer Frau, und nur sein Ruf hielt die Vampirwelt davon ab, ihm deswegen nachzusagen, er wäre an jungen Männern mehr interessiert als an Frauen. Er hat mit Sicherheit unzählige Herzen gebrochen, aber nur deswegen, weil die Frauen mehr Hoffungen und Erwartungen in die Liaison mit Marian hatten, als er ihnen machte.“ Charlottes Mann meinte allerdings dazu, dass Marian ebenso berechnend und skrupellos mit den Frauenherzen umginge, wie sein Adoptivvater. „Wen wundert es, dass Marian, der Nachkomme Draculas, Frauen, egal ob Vampir oder Mensch für eine Nacht benutzt um seine Triebe auszuleben. Die, meist vergebenen, Frauen, die er für längere Zeit in seinen Bann zieht, benutzt er nur. Sie geben im Augenblick der sexuellen Ekstase Geheimnisse preis, die sie unter anderen Umständen nie jemanden erzählen würden. Es würde mich nicht wundern, wenn Dracula selbst ihn auf bestimmte Frauen angesetzt hat. Mit seinem jugendlichen Aussehen und seinem Charme hat er doch alle Chancen an eine Frau ran zu kommen.“
Doch darf man diesen ganzen Gerüchten denn glauben? Ist Marian nicht vielleicht ein Romantiker, der noch auf die richtige Frau wartet? Wenn das der Fall ist, müsste man sich aber nicht doch fragen wie er in den über 400 Jahren noch keine finden konnte, das sind immerhin 5 oder mehr Menschenleben. Sind seine Ansprüche zu hoch? Und warum versucht er es dann immer wieder bei verheirateten Frauen, wo ihm doch die Gesetze seines Vaters bewusst sind, die Ehebruch nicht nur als Kavaliersdelikt ansehen? Wir wollten von Marian, Draculas Sohn, selbst eine Stellungnahme dazu hören, aber weder er noch Dracula waren zu einem Gespräch bereit. Nur Draculas Pressesprecher Gunter, der Gesprächige war für uns zu sprechen: „Alle beurteilen Marian nur nach seinem Aussehen. Der Junge ist mehr als nur sein Körper, er hat eine Menge im Kopf und so manche Fähigkeiten, von denen die meisten nur träumen. Er steht Zeit seines Vampirlebens in Draculas Schatten. Würde er eine eigene Sippe anführen, würde die Vampirwelt von seinem Können sich überzeugen können. Aber das ist wohl nicht das Dasein, das für ihn bestimmt ist. Dracula hat höheres mit ihm vor. Sollte, Dracula behüte, unserem hohen Meister etwas passieren, wird die Vampirwelt hoffentlich ihre Meinung über diesen großartigen Jungen ändern.“ Zu Marians Liebesleben sagte er noch: „Marian ist zwar ein alter Vampir, aber ein junger Mann. Keiner erwartet von einem 24-jährigen, dass er vernünftig in Liebesdingen entscheidet. Deshalb hat man doch zu unserer Zeit die jungen Leute verheiratet und nicht sie entscheiden lassen. Das ist aber etwas, was in der Vampirwelt nicht üblich ist. Zudem ist Marian nicht irgendwer. Dracula ist über Marians Liebesleben eigentlich erfreut. Denn so muss er sich nicht fragen, ob die Frau, die sich in die Familie einheiratet, nicht vielleicht nur an dem Ruhm und dem Geld interessiert ist, nicht aber an Marian selbst. In Draculas Augen gebe es sowieso nie eine Frau, die für Marian wirklich gut genug ist.“
Ist also die allgemeine Meinung über Marian von Felsensturz falsch, oder gibt Gunter nur das wieder, was Dracula ihm vorgesagt hat? Vielleicht haben Sie ja die Chance sich selbst ein Bild von dem „Herzensbrecher“ Marian, Draculas Sohn zu machen.